Ausbildungszentrum der Bauindustrie Kerpen
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Zu dieser Statuskonferenz wurden die Projekte des BMBF-Förderprogramms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung" eingeladen.
Das ABZ Kerpen und die RWTH Aachen waren als Verbundpartner des Projekts MeinBerufBau vor Ort.
Im Projektband werden die inhaltlichen und technischen Fokussierungen sowie Ziele des Projekts MeinBerufBau in Kurzfassung vorgestellt.
https://www.qualifizierungdigital.de/de/equalification-2019-3853.php
An drei Tagen fanden auf dem Campus „Unteres Schloss" in der Siegener Innenstadt die diesjährigen HTBB mit 18 Fachtagungen und 21 zum Teil experimentelle Workshops statt. Ziel dabei war es, die Möglichkeit zu bieten, aktuelle Fragestellungen rund um das Thema Digitalisierung zu diskutieren. Die angesprochenen Akteure kamen aus der Berufsbildungsforschung aus Wissenschaft, Schulen, Unternehmen und Administration. Rund 950 Expertinnen und Experten haben sich dabei über aktuelle und zukünftige Herausforderungen der beruflichen Bildung im Kontext der Digitalisierung ausgetauscht.
Das Lehr- und Forschungsgebiet Fachdidaktik Bautechnik konnte hier das Projekt MeinBerufBau in einem gemeinsamen Vortrag mit Fr. Prof. Alexandra Bach der Universität Kassel der Fachtagung FT 03 – Bau, Holz, Farbe und Raumgestaltung vorstellen. Titel der Fachtagung war: Bezugspunkte beruflicher Bildung – Tradition, Innovation, Transformation. Dabei ging es im Wesentlichen um die Zunahme der digitalen Begleitung und Steuerung der Prozesse beruflicher Arbeit in Industrie und Handwerk. In den Vortragsreihen wurde diskutiert, wie sich dies im Einzelnen in den Berufsfeldern Bau-, Holz-, Farbtechnik und Raumgestaltung auswirkt.
Die diesjährig in Graz/Österreich veranstaltete BWP befasste sich mit Fragestellungen der Berufsbildung im schulischen, hochschulischen und betrieblichen Kontext aus den Themenfeldern rund um das Gewerbe und Technik, Wirtschaft sowie Gesundheit und Pflege. Den Diskussionen schlossen sich mehr als 320 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland (240), Österreich (69) und der Schweiz (15) an. In diesem Rahmen durfte das Lehr- und Forschungsgebiet Fachdidaktik Bautechnik das Projekt MeinBerufBau und erste Ergebnisse in einem Vortrag vorstellen. Es gab durchweg positive Rückmeldungen zu der Projektidee und dem bisherigen Arbeitsstand.
https://bwp-2019.uni-graz.at/de/
Auf der IKV-Ausbilderschulung , die unter dem Thema „Kunststoffe im Fokus – Neue Entwicklungen und Trends für das Handwerk“ stattfand, wurden Einblicke in neuen Technologien, Werkstoffe und Verfahren im Bereich der Aus- und Weiterbildung im Kunststoffsektor gegeben. Hierzu wurden in einem Vortrag seitens des Lehr- und Forschungsgebietes Fachdidaktik Bautechnik aktuelle Entwicklungen im Projekt MeinBerufBau den interessierten Ausbildern verschiedener Berufsbildungsstätten aus ganz Deutschland vorgestellt.
https://www.ikv-aachen.de/industrie/lehrgaenge-handwerk/
Das ABZ Kerpen und die RWTH Aachen partizipierten auch dieses Jahr als Verbundpartner im Projekt MeinBerufBau an der Statuskonferenz eQualification und stellten die neuesten Entwicklungen in der Lernapplikation vor. Schwerpunkt bildeten hier die persönlichen Lernumgebungen (Personal Learning Environment/PLE) der Auszubildenden innerhalb der Lernapplikation und die bis dato entwickelten Hilfetools zur Unterstützung des individuellen Lernprozesses. Mithilfe der neuen Tools können Auszubildende u. a. auf Basis von Nutzungsdaten in einem adaptiven Lernprozess bedarfsorientiert und individuell unterstützt werden.
https://www.qualifizierungdigital.de/de/equalification-2020-5637.php
Teilnahme an der virtuellen Projektausstellung
Beitragstitel: Digitale Gamebooks für handlungsorientierte Aufgaben am Beispiel der Bauindustrie
In dieser Projektausstellung bestand die Möglichkeit, den aktuellen Entwicklungsstand der Lernapp MeinBerufBau kennenzulernen. Hierbei lag die Aufmerksamkeit u.a. auf der Verzahnung der mediendidaktischen und fachdidaktischen Sichtweise, die der App-Entwicklung zugrunde gelegt wurde. Das Prinzip digitaler Gamebooks bietet hierbei die Möglichkeit, handlungsorientierte Aufgaben im Sinne einer vollständigen Handlung zu realisieren. Dadurch erfolgt zum einen eine enge Verknüpfung von praktischer Präsenzlehre mit der in Inklusionssettings geforderten individuellen Unterstützung der Auszubildenden. Dies gelingt durch die Einbindung der App in die praktischen Unterweisungen an der Überbetrieblichen Berufsbildungsstätte. Zum anderen können auch insbesondere lernbeeinträchtigte Auszubildende gefördert werden, indem diese die praktische Aufgabe – dann auch außerhalb der Präsenzlehre – mithilfe der App theoretisch-gedanklich selbständig durchlaufen können, um beispielsweise Lerninhalte intensiv zu festigen oder sich auf den praktischen Präsenzunterricht vorzubereiten. Durch den Einsatz der digitalen Gamebooks können die Entscheidungsprozesse und Lernpfade erfasst und darauf abgestimmtes Feedback zum individuellen Lernprozess angeboten werden. Die Umsetzung des Prinzips Digitaler Gamebooks in der App wurde in der Online-Projektausstellung anhand einer komplexen Aufgabenstellung aus dem Fachbereich Straßenbau erläutert. Der Schwerpunkt hierbei lag auf der Präsentation der Unterstützungen für lernbeeinträchtigte Auszubildenden in der Lernapp.
https://www.qualifizierungdigital.de/de/equalification-2021-6622.php
Das „Netzwerk Vielfalt“ beschäftigte sich in dieser Veranstaltung mit dem Thema „Inklusion am Berufskolleg“ und legte dabei seinen Schwerpunkt unter anderem auf die inklusiven Rahmenbedingungen, die für die Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den unterschiedlichen Bildungsgängen am Berufskolleg zum Tragen kommen. Darüber hinaus nahm die Veranstaltung relevante Aspekte sonderpädagogischer Förderung in den Blick. Das Lehr- und Forschungsgebiet Fachdidaktik Bautechnik beteiligte sich mit einem Vortrag und einer Diskussion an der Veranstaltung. Am Beispiel des Projektes MeinBerufBau wurde ein Einblick in die barrierefreie Gestaltung von Lern- und Bildungsprozessen gegeben und dabei die Auseinandersetzung mit Inklusion aus fachdidaktischer und mediendidaktischer Perspektive fokussiert. Der Fokus des Vortrags lag dabei insbesondere auf den Unterstützungsangebote in der Lernapp. Das Publikum beurteilte die App als gewinnbringende Möglichkeit, den Inklusionsgedanken auch in der beruflichen Ausbildung zu unterstützen. Das Interesse an der Weiternutzung der App und einem Transfer auch in andere Bereiche, wie z.B. zur Nutzung in der Arbeit zur schulischen und beruflichen Integration von geflüchteten Menschen, war dabei sehr groß.
https://www.lbz.rwth-aachen.de/cms/LBZ/Forschung/Forschungskooperation/~kpqqb/Netzwerk-Vielfalt/
MeinBerufBau (MBB) - Toolbox für die inklusive Ausbildung im überbetrieblichen Ausbildungszentrum der Bauindustrie
Das BMBF-Verbundprojekt „Digitale Medien als Werkzeuge inklusiven Lernens in Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten der Bauindustrie“ (MeinBerufBau) möchte einen Beitrag zur Gestaltung barrierefreier Lern- und Bildungsprozesse für ein gemeinsames Lernen von Auszubildenden mit und ohne Lernbehinderung (bzw. Lernschwierigkeiten/-störungen) leisten. Hierzu haben sich die drei Projektbeteiligten, das Ausbildungszentrum Kerpen (Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW gGmbH), das Lehr- und Forschungsgebiet Fachdidaktik Bautechnik (RWTH Aachen) und das Lehr- und Forschungsgebiet Informatik 9: Learning Technologies (RWTH Aachen) als Verbundpartnern die Aufgabe gestellt, digitale Lernsettings zur Unterstützung beim Erlernen und langfristigen Ausüben einer beruflichen Tätigkeit in der Baubranche zu entwickeln.
Fokussiert sind hierbei zunächst im Sinne eines engen Inklusionsverständnisses Auszubildende mit einer Lernbehinderung. Im Verlaufe des Projekts findet jedoch eine Ausdehnung auf weitere „vulnerable“ Gruppen mit Lernschwierigkeiten/-störungen statt. Das Projekt ist in der berufsfeldbreiten Grundbildung des 1. Ausbildungsjahr verortet.
Zum derzeitigen Projektstand waren bisher folgende Ausbildungsgruppen beteiligt:
• Beton- und Stahlbetonbauer/in, Hochbaufacharbeiter - Beton- und Stahlbetonarbeiten
• Straßenbauer/in, Tiefbaufacharbeiter/in – Straßenbauarbeiten
• Kanalbauer/in, Tiefbaufacharbeiter/in – Kanalbau
• Rohrleitungsbauer/in, Tiefbaufacharbeiter/in – Rohrleitungsbau
• Tiefbaufacharbeiter/in – Gleisbauarbeiten
Das übergeordnete Ziel, Inklusion in der Ausbildung zu fördern, erfordert in diesem Projekt drei Projekt-Teilziele. Zunächst wurden Lernbarrieren mit Hilfe einer Anforderungsanalyse sowie einer Lernpotenzialanalyse identifiziert. Auf Basis der erhobenen Anforderungen und individuellen Lernpotenziale werden derzeit erste inklusionsorientierte, digitale Lernsettings in Form einer Toolbox und Handreichungen für Ausbilder_innen entwickelt. Dabei steht jedem Auszubildenden eine persönliche Lernumgebung (Personal Learning Environment/PLE) innerhalb der Lernapplikation zur Verfügung. So kann der Auszubildende u. A. auf Basis von Nutzungsdaten in einem adaptiven Lernprozess bedarfsorientiert und individuell unterstützt werden. Die App, die im Projekt entsteht, wird nach einem so genannten Cross-Plattform-Ansatz entwickelt. Das bedeutet, dass die App einmal programmiert wird und anschließend auf unterschiedlichen mobilen Zielplattformen, wie Android oder iOS, genutzt werden kann. Dies ermöglicht den Auszubildenden, die App mit ihren eigenen Geräten zu nutzen, unabhängig davon, welche mobilen Geräte sie besitzen. Gleichzeitig kann die App auch als klassische Webseite im Browser genutzt werden, wodurch weitere Einsatzszenarien möglich werden. Die App besteht aus drei Bestandteilen: diversen Hilfetools, Übungsaufgaben verschiedener Aufgabentypen sowie einem Autorentool. Die Grundlage bilden hierbei die Übungsaufgaben. Hauptsächlich beinhaltet die App aktuell rechnerische Aufgaben. Der wichtigste Aspekt der App sind jedoch die Hilfetools. Diese sind dafür da, die Auszubildenden bei der eigenständigen Bearbeitung der Übungsaufgaben zu unterstützen und bei Problemen und Schwierigkeiten zu helfen. Jede Übungsaufgabe wird, je nach Art der Aufgabe, entsprechenden Hilfetools zugeordnet, die dann je nach Bedarf genutzt werden können. Mit einer zukünftigen Weiterentwicklung neuer Aufgabentypen, wird auch die Entwicklung weiterer Hilfetools einhergehen.
Zugunsten qualitativ hochwertiger Lernprozesse wird die Erprobungsphase der Lernsettings sowohl seitens der Ausbilder_innen, der Auszubildenden und durch unabhängige Beobachter_innen evaluiert. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist angestrebt, die Toolbox im Rahmen der berufsfeldbreiten Grundbildung in der überbetrieblichen Bildungsstätte des Berufsförderungswerks NRW gGmbH in Kerpen auch nach der Erprobungsphase in die Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr der Stufenausbildung fest zu verankern.
Die Projektergebnisse sollen plangemäß an ca. 330 Mitgliedsunternehmen der Bauindustrie NRW verbreitet werden. Zur Übertragbarkeit auf alle ÜBS werden die erarbeiteten Lerninhalte zur Erstellung der Toolbox sowie alle Materialien der Workshops in Form von Open Educational Resources (OER) veröffentlicht. Die Toolbox als Software steht anderen Universitäten, ÜBS und Schulen als Open Source Software zur Verfügung.
https://www.mein-beruf-bau.de/